Montag, 20. September 2004
Neuerscheinung: Hermann Schmitz, "Situationen & Konstellationen"
Der Karl-Alber-Verlag (Freiburg), bekannt vor allem für sein philosophisches Fachprogramm mit einem Schwerpunkt in der Phänomenologie, führt unter seinen Neuerscheinungen für den Herbst 2004 eine neue Publikation von Hermann Schmitz auf, die für eine gesellschafts- und kulturkritische Raumphänomenologie von Interesse sein könnte:

Hermann Schmitz: Situationen und Konstellationen. Wider die Ideologie totaler Vernetzung, Neue Phänomenologie Bd. 1, Freiburg: Alber 2004.

Der Kieler Phänomenologe will in dieser neuen Publikation "die unerlässliche und unerschöpfliche Bedeutsamkeit der Situation wieder in Erinnerung rufen" (Verlagsprospekt 2004/2005).

Situation wird als Phänomen anhand der leiblichen Kommunikation und anhand von Raum und Zeit gefaßt und in ihrem Eigenwert gegen die Konstellation (= Vernetzung einzelner Faktoren) abgegrenzt; zwar sei auch letztere zur Orientierung unentbehrlich, werde aber dieser Tage verabsolutiert: "Dieser Übermut totalen Vernetzungswillens hat das Verhältnis zur Natur, das soziale Leben und das menschliche Selbstverständnis angefressen, bestärkt vom Leitbild der Digitalisierung." (ebd.)

Den Raum als Phänomen gelte es "unter der konstellationistischen Verdeckung durch Geometrie und Physik" hervorzuholen. (Ganz neu ist das freilich nicht; dieses Ansinnen findet sich etwa schon in Heideggers Sein und Zeit (1927), §§ 21 ff.).

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