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Mittwoch, 2. März 2005
Ortsgespräche
Gerade im neuen Katalog gefunden:

Im kommenden Monat erscheint beim Bielefelder [transcript]-Verlag folgende für dieses Thema hier relevante Publikation:

Alexander C. T. Geppert, Uffa Jensen, Jörn Weinhold (Hgg.)
Ortsgespräche. Raum und Kommunikation im 19. und 20. Jahrhundert

Der Ankündigungstext:

Unter dem Schlagwort des "spatial turn" erlebt 'Raum' gegenwärtig eine ungeahnte Renaissance in der Geschichtswissenschaft. Was dort schnell zur Mode geworden ist, beschäftigt andere Disziplinen indes schon seit langem. Der interdisziplinär angelegte Band bereitet daher Theorie- und Wissensangebote aus verschiedenen Nachbardisziplinen für historiographische Zwecke auf und lotet zugleich anhand von Fallstudien das Verhältnis von Raum und Kommunikation im 19. und 20. Jahrhundert aus. Dabei steht nichts weniger als die Eignung von Raum als Zentralkategorie für eine neu zu konzipierende Kommunikationsgeschichte zur Disposition.

Mehr: http://www.transcript-verlag.de/ts312/ts312.htm

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Samstag, 26. Februar 2005
Ulrich Müller: Raum, Bewegung und Zeit im Werk von Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe
Unter dem Titel "Architektur, die fließt" rezensiert Horst Bredekamp in der "Zeit" das im Berliner Akademie Verlag erschienene Buch von Ulrich Müller.

In Bezug auf Theorie und Praxis des Bauhauses zeigt sich, auf welch ungeahnte Weise Architekten wie Walter Gropius und Mies van der Rohe von der Einsteinschen Vorstellung eines raumzeitlichen Kontinuums gefangen genommen und inspiriert waren. Dasselbe gilt für Paul Klee, der eines von Auerbachs Gedankenexperimenten nachvollzogen hat. Um die Relativitätstheorie in ihrer Unbegreifbarkeit verständlich zu machen, setzte er den Sprung von der dritten in die vierte Dimension um eine Stufe zurück. Er imaginierte intelligente, aber nur für zwei Dimensionen empfängliche Schattenwesen, die in der Fläche leben und beim Durchdringen räumlicher Gebilde wie Kugeln lediglich in der Zeit sich bewegende Flächen wahrnehmen. Analog sei die dreidimensionale Welt der Menschen auf die raumzeitliche vierte Dimension Einsteins zu übertragen.

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Donnerstag, 24. Februar 2005
"Topographie im Blick - Filmische Konstruktion von Orten"
Unter diesem Titel führt das Kino Arsenal zu Berlin mit Unterstützung durch die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und das Kulturamt der Stadt Münster im März eine Filmreihe durch:

Für die Reihe „Topographie im Blick. Filmische Konstruktion von Orten“ haben Nils Plath und Volker Pantenburg [von new filmkritik-Weblog, Anm. thgroh] Filme ausgewählt, die jeweils ganz eigene Bilder finden, um Landschaften, Orte und Bauwerke abzubilden, um davon zu erzählen, was es bedeutet, sich ein Bild von Topographie zu machen.
Die Reihe will die Wahrnehmung für die Orte des Films schärfen und bringt das, was den meist schweigenden Hintergrund eines jeden Films bildet, zum Sprechen.


Hier der komplette Programmtext auf der Website des Kinos mit Vorführungsterminen. Besonders interessant für Nicht-Berliner sind die letzten Informationen des Textes:

Weitere Spielorte sind das Cinema, Münster, das Kölner Filmhaus und das Kino Achteinhalb, Saarbrücken.

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Sonntag, 20. Februar 2005
Grammatik des Raums. Set Design bei Kubrick
Rüdiger Suchsland schreibt in Telepolis über drei Berliner Ausstellungen zum Film. Sein Generalthema: der filmische Raum bei Stanley Kubrick.

...Das Werk Kubricks steht im Zentrum der diesjährigen Berlinale-Retrospektive, die unter dem Titel "Bewegte Räume. Schauplätze, Drehorte, Spielräume. Production Design + Film" den Blick auf den oft unterschätzten Anteil lenkt, den Bauten und Räume im Kino haben...

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Sonntag, 13. Februar 2005
Dario Argentos "unheimliche Räume"
Im aktuellen Heft 02/2005 der traditionsreichen Schweizer Filmzeitschrift Filmbulletin (Heft 260, 47. Jahrgang) findet sich ein Artikel zur Raummodellierung in den Filmen des italienischen Regisseurs Dario Argento (mehr zu seinem Oeuvre bei Dark Dreams):

Tat Ort Bild. Dario Argento und die Unheimlichkeit des Raums (S. 47ff., der Text kann - zumindest in Auszügen - auch als PDF betrachtet werden.)

...
Nur wenige Regisseure sind in ihren räumlichen Inszenierungen [...] so weit gegangen wie Dario Argento. Sein phantastisches
Kino in eigentümlicher Schieflage zwischen Horror und Thriller ist vor allem eine Etüde über die Unheimlichkeit des Raumes, über die beängstigende Eigenmächtigkeit des Architekturalen. Die Figuren seiner Filme hingegen beschränken sich darauf, Funktionsträger zu sein – der Schriftsteller, die Sängerin, der Blinde, das Mädchen. Sie sind eigentliche Abstraktionen, welche – wie Figu-ren auf dem Spielbrett – definiert werden durch ihre Stellung im Raum.
...


Wenn ich auch ein eher gespaltenes Verhältnis zu Argentos Filmen habe, ist der Artikel eine interessante Lektüre und enthält den einen oder anderen nützlichen (Literatur-)Hinweis.

[Tipp von lugosy via Filmforen]

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