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Dienstag, 19. April 2005
"Raum ist Sehnsucht" (Frankfurt/Main) - Ausstellung
Im Deutschen Architekturmuseum (Frankfurt/Main) kann man derzeit eine Ausstellung über den Kirchenbaumeister Dominikus Böhm (1880-1955) besuchen. In der Frankfurter Rundschau wird diese Ausstellung ausführlich gewürdigt.

Die Entwurfshand des tiefgläubigen Katholiken warf in großen Linien und herrlichem Schwung die sakralen Räume aufs Papier, pechschwarz, mit Kohle, oder auch haarfein mit Tinte. Böhms emotional getönter Subjektivismus musste nicht von der Idee des Expressionismus abstrahieren; auf dessen utopische Erregtheit reagierte Böhms religiöser Kult durch das, was er mit Blick auf St. Johann Baptist, 1926 in Neu-Ulm, als "bebenden Raum" bezeichnete. [...]
[...] Böhms Entwürfe waren Gegenentwürfe. Sie waren es auf mystische Weise auf der Höhe ihrer Zeit, denn sie waren es auf Augenhöhe der Moderne - als christliche Gegenbehauptungen zu deren sozialen Gemeinschaftsutopien.


[via perlentaucher]

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Freitag, 15. April 2005
Prof. Hartmut Böhme - Cyberspace
Auf seiner Website hat Prof. Dr. Hartmut Böhme vom Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt Universität Berlin einige Volltexte zum Thema "Cyberspace" online gestellt.

Eine Gesamtübersicht über alle online einzusehenden Volltexte auch zu anderen kultur- und literaturwissenschaftlichen Themen gibt es hier (einige Sektionen beinhalten ebenfalls vereinzelt "raum-affine" Texte, ein bisschen Stöberarbeit mag von daher lohnenswert sein)..

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Freitag, 8. April 2005
HETEROTOPIEN
Eine Veranstaltungsreihe von Mark Terkessidis


Eine Utopie der Einwanderungsgesellschaft scheint es in der BRD nicht mehr zu geben. Doch gerade die Abwesenheit von abstrakten Konzepten bietet auch eine Chance. Denn längst hat sich ein Alltagsleben der Einwanderungsgesellschaft entwickelt, das viel weiter ist, als die Rede von den gefährlichen „Parallelgesellschaften“. Längst gibt es eine populäre Kultur der Einwanderung, die sich in vielen kleinen Räumen – in „Heterotopien“, wie Michel Foucault solche Plätze einmal genannt hat, niederschlägt. Diese Räume zeigen sich in innenstädtischen Kneipen, die von Migranten geführt und besucht werden, in neuen, „gemischten“ Familien, in antirassistischen Gruppen und manchmal auch im scheinbar traditionellen „türkischen Männercafé“. Über diese Räume und die Zukunft der Einwanderungsgesellschaft wird in vier Veranstaltungen der Reihe „Heterotopien“ mit Diskutanten – aus verschiedenen Bereichen wie der Politik, der Wissenschaft, dem Filmemachen und der antirasssitischen Arbeit – diskutiert und gesprochen.

Projekt Migration
Kölnischer Kunstverein
Hahnenstraße 6
D - 50667 Köln

(via random items)

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Dienstag, 22. März 2005
Raumbezogene Konstruktionen in den Kultur- und Raumwissenschaften von der "Humboldt-Ära" bis heute - Call for Papers
Das Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. (Leipzig) veranstaltet im Rahmen der internationalen Konferenz Die Verräumlichung des Welt-Bildes - Petermanns Geographische Mitteilungen zwischen "explorativer Geographie" und "Vermessenheit" europäischer Raumphantasien (Gotha, Schloss Friedenstein, 10. und 11. Oktober 2005) ein Nachwuchspanel, in dem verschiedene Formen von Raumwahrnehmung, Raumverarbeitung, der Reproduktion und Repräsentation von Raumbildern, sowie der Produktion und Kommunikation von geographischem Wissen im weitesten Sinne thematisiert werden sollen.

Nachwuchswissenschaftler aus der Geographie, Kartographie, Ethnologie, Soziologie, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, Literaturwissenschaft, Kommunikations- und Medienwissenschaft u.a. relevanten Fächern sind aufgefordert, kurze Exposés (1500 Zeichen) einzureichen.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Sebastian Lentz
Leibniz-Institut für Länderkunde
Schongauerstraße 9
04329 Leipzig
s_lentz@ifl-leipzig.de

Einsendeschluss ist der 15. Mai 2005.

Quelle: idw online

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Sphären IV (?), Globen II (?) - Sloti zur Globalisierung
Peter Sloterdijk bereitet derzeit im Feuilleton den Weg für sein neues Buch Im Weltinnenraum des Kapitals.

Heute findet sich in der Welt ein Interview, in dem er seine Kernthesen vorstellt.

Die Pointe seiner Version von Globalisierung: in Wirklichkeit bedeutet Globalisierung nicht Beschleunigung, wie gemeinhin gedacht, sondern eine extreme Verlangsamung:
Denn wenn es tatsächlich so ist, daß sich alle in Bewegung setzen, um den finalen Beschleunigungsvorteil zu erringen, dann ergibt sich naturgemäß ein totaler Stau. "Stau" ist eine Metapher für einen Aktionsraum, in dem sehr viele Agenten gleichzeitig zirkulieren, mit dem Ergebnis, daß alle von den Initiativen aller unter Druck gesetzt werden. Sie bremsen sich allesamt gegenseitig aus. Entgegen ihrer Selbstreklame ist Globalisierung kein Beschleunigungs-, sondern ein Verdichtungsvorgang.

Und dieser Stillstand mache aus der Globalisierung ein "Exklusionsphänomen":
Die Wohlstandswelt tendiert dazu, einen ziemlich hermetischen Innenraum zu schaffen, und zwar ohne Rücksicht auf regionale oder nationale Homogenität. Ich nenne das den "Weltinnenraum des Kapitals". Zumal die jüngeren Nationen sind längst nicht mehr inklusiv verfaßt. Indien etwa dürfte heute eine Wohlstandszone mit über 200 Millionen Menschen haben, die auf einem riesigen Ozean der alt-agrarischen Misere schwimmt. In China dürfte die kapitalistische Reform des Kommunismus über 400 Millionen Menschen in ihren Bannkreis gezogen haben, während in demselben Land 800 bis 900 Millionen in ländlicher Aussichtslosigkeit dahindämmern.

Interessant wäre die Frage, wie sich diese (neo-adornitischen) Thesen mit der pluralen Sphärologie vertragen.

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Montag, 21. März 2005
Ausgegraben: Kritische Ausgabe 01/2004
Eins der zuletzt erschienenen Hefte der Kritischen Ausgabe (eine von der Fachschaft der Bonner Germanistik herausgegebene, exzellente Zeitschrift) beschäftigt sich mit dem literaturwissenschaftlichen Dauerbrenner "Großstadt". Das Heft ist in der Printversion leider schon vergriffen, aber - ein absolutes Novum - im pdf-Format komplett online zugänglich.

Aus dem Inhaltsverzeichnis:
- Christoph Schmitz: Architektur als Geiselnahme. Zur Logik des Ghettos (pdf)
- Claudia Jünke: Textstadt Barcelona. Literarische Ansichten einer Metropole im zeitgenössischen Spanien (pdf)
- Susanne Elpers: Erfrischender Einstieg. Ein Spaziergang mit Angelika Corbineau-Hoffmann durch die Literaturgeschichte der Großstadt (pdf)


Bei dieser Gelegenheit auch ein Dank an Signale (dem Weblog der KA-Redakteure), das netterweise auch auf den Cyberplace hinweist.

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Neue Bücher
Auf den Seiten der AG Raumtheorie macht Jörg Dünne auf einige interessante Neuerscheinungen (für den Herbst terminiert) aufmerksam:

Markus Schroer: Räume, Orte, Grenzen, Ffm.: Suhrkamp 2005 (stw).
Klappentext:
Die Entwicklung der Moderne kann als eine Entwicklung von den unmittelbar umgebenden Räumen hin zu den unbegrenzt fernen Räumen beschrieben werden. Während sich in den frühen Stammesgesellschaften eine starke Bindung an den Nahraum beobachten läßt, führt die Moderne gerade über die alternativlos gegebenen Räume hinaus und eröffnet neue Horizonte. Die Klage über den Verlust der Gemeinschaft, des Lokalen und der Tradition findet hier ihren Ausgangspunkt. Die vorliegende Arbeit argumentiert, daß diese Bindung des Sozialen an die Nahverhältnisse einer systematischen Auseinandersetzung mit dem Raum in der Soziologie lange im Weg stand. Im Durchgang durch zentrale soziologische Theoriepositionen und anhand einzelner Fallstudien werden nicht nur die Auswirkungen dieser Privilegierung der Nähe aufgezeigt, sondern wird auch der Gleichzeitigkeit von Deterritorialisierungs- und Reterritorialisierungsprozessen, von Öffnungen und Schließungen nachgegangen.

Robert Stockhammer (Hrsg.): Topographien der Moderne, Paderborn: Fink 2005.

Jürg Glauser, Christian Kiening (Hrsg.): Text - Bild - Karte, Freiburg: Rombach 2005.

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