Dienstag, 22. März 2005
Raumbezogene Konstruktionen in den Kultur- und Raumwissenschaften von der "Humboldt-Ära" bis heute - Call for Papers
Das Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. (Leipzig) veranstaltet im Rahmen der internationalen Konferenz Die Verräumlichung des Welt-Bildes - Petermanns Geographische Mitteilungen zwischen "explorativer Geographie" und "Vermessenheit" europäischer Raumphantasien (Gotha, Schloss Friedenstein, 10. und 11. Oktober 2005) ein Nachwuchspanel, in dem verschiedene Formen von Raumwahrnehmung, Raumverarbeitung, der Reproduktion und Repräsentation von Raumbildern, sowie der Produktion und Kommunikation von geographischem Wissen im weitesten Sinne thematisiert werden sollen.

Nachwuchswissenschaftler aus der Geographie, Kartographie, Ethnologie, Soziologie, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, Literaturwissenschaft, Kommunikations- und Medienwissenschaft u.a. relevanten Fächern sind aufgefordert, kurze Exposés (1500 Zeichen) einzureichen.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Sebastian Lentz
Leibniz-Institut für Länderkunde
Schongauerstraße 9
04329 Leipzig
s_lentz@ifl-leipzig.de

Einsendeschluss ist der 15. Mai 2005.

Quelle: idw online

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Sphären IV (?), Globen II (?) - Sloti zur Globalisierung
Peter Sloterdijk bereitet derzeit im Feuilleton den Weg für sein neues Buch Im Weltinnenraum des Kapitals.

Heute findet sich in der Welt ein Interview, in dem er seine Kernthesen vorstellt.

Die Pointe seiner Version von Globalisierung: in Wirklichkeit bedeutet Globalisierung nicht Beschleunigung, wie gemeinhin gedacht, sondern eine extreme Verlangsamung:
Denn wenn es tatsächlich so ist, daß sich alle in Bewegung setzen, um den finalen Beschleunigungsvorteil zu erringen, dann ergibt sich naturgemäß ein totaler Stau. "Stau" ist eine Metapher für einen Aktionsraum, in dem sehr viele Agenten gleichzeitig zirkulieren, mit dem Ergebnis, daß alle von den Initiativen aller unter Druck gesetzt werden. Sie bremsen sich allesamt gegenseitig aus. Entgegen ihrer Selbstreklame ist Globalisierung kein Beschleunigungs-, sondern ein Verdichtungsvorgang.

Und dieser Stillstand mache aus der Globalisierung ein "Exklusionsphänomen":
Die Wohlstandswelt tendiert dazu, einen ziemlich hermetischen Innenraum zu schaffen, und zwar ohne Rücksicht auf regionale oder nationale Homogenität. Ich nenne das den "Weltinnenraum des Kapitals". Zumal die jüngeren Nationen sind längst nicht mehr inklusiv verfaßt. Indien etwa dürfte heute eine Wohlstandszone mit über 200 Millionen Menschen haben, die auf einem riesigen Ozean der alt-agrarischen Misere schwimmt. In China dürfte die kapitalistische Reform des Kommunismus über 400 Millionen Menschen in ihren Bannkreis gezogen haben, während in demselben Land 800 bis 900 Millionen in ländlicher Aussichtslosigkeit dahindämmern.

Interessant wäre die Frage, wie sich diese (neo-adornitischen) Thesen mit der pluralen Sphärologie vertragen.

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