Samstag, 26. Februar 2005
Ulrich Müller: Raum, Bewegung und Zeit im Werk von Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe
Unter dem Titel "Architektur, die fließt" rezensiert Horst Bredekamp in der "Zeit" das im Berliner Akademie Verlag erschienene Buch von Ulrich Müller.

In Bezug auf Theorie und Praxis des Bauhauses zeigt sich, auf welch ungeahnte Weise Architekten wie Walter Gropius und Mies van der Rohe von der Einsteinschen Vorstellung eines raumzeitlichen Kontinuums gefangen genommen und inspiriert waren. Dasselbe gilt für Paul Klee, der eines von Auerbachs Gedankenexperimenten nachvollzogen hat. Um die Relativitätstheorie in ihrer Unbegreifbarkeit verständlich zu machen, setzte er den Sprung von der dritten in die vierte Dimension um eine Stufe zurück. Er imaginierte intelligente, aber nur für zwei Dimensionen empfängliche Schattenwesen, die in der Fläche leben und beim Durchdringen räumlicher Gebilde wie Kugeln lediglich in der Zeit sich bewegende Flächen wahrnehmen. Analog sei die dreidimensionale Welt der Menschen auf die raumzeitliche vierte Dimension Einsteins zu übertragen.

... link (0 Kommentare)   ... comment