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Mittwoch, 6. Oktober 2004
Sloterdijks "Sphären" - ein Verriß
In der sonntäglichen Ausgabe von Telepolis ist ein Verriß der Sphären-Trilogie Peter Sloterdijks erschienen. Der Text versteht sich aber nicht als Buchkritik im herkömmlichen Sinne, sondern als "Diskurs über Sloterdijks Thesen".

In diesem Zusammenhang wäre vielleicht noch anzuführen, daß die Architekturzeitschrift arch+ ihre letzte Ausgabe (169/170) mit dem Generalthema "Architekturen des Schaums" (das Inhaltsverzeichnis gibt's hier) dem Sphären-Projekt und seiner potentiellen Resonanz in der Architektur gewidmet hat. Dabei finden die Autoren dort durchaus Gefallen an seinem Sphärenprojekt. (Auch die Rez. im Feuilleton waren - zumindest für den dritten Band - überraschend gut.)

Solch gegensätzliche Meinungen sind v. a. eines: eine Einladung zur Selbstlektüre.

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Montag, 20. September 2004
Neuerscheinung: Hermann Schmitz, "Situationen & Konstellationen"
Der Karl-Alber-Verlag (Freiburg), bekannt vor allem für sein philosophisches Fachprogramm mit einem Schwerpunkt in der Phänomenologie, führt unter seinen Neuerscheinungen für den Herbst 2004 eine neue Publikation von Hermann Schmitz auf, die für eine gesellschafts- und kulturkritische Raumphänomenologie von Interesse sein könnte:

Hermann Schmitz: Situationen und Konstellationen. Wider die Ideologie totaler Vernetzung, Neue Phänomenologie Bd. 1, Freiburg: Alber 2004.

Der Kieler Phänomenologe will in dieser neuen Publikation "die unerlässliche und unerschöpfliche Bedeutsamkeit der Situation wieder in Erinnerung rufen" (Verlagsprospekt 2004/2005).

Situation wird als Phänomen anhand der leiblichen Kommunikation und anhand von Raum und Zeit gefaßt und in ihrem Eigenwert gegen die Konstellation (= Vernetzung einzelner Faktoren) abgegrenzt; zwar sei auch letztere zur Orientierung unentbehrlich, werde aber dieser Tage verabsolutiert: "Dieser Übermut totalen Vernetzungswillens hat das Verhältnis zur Natur, das soziale Leben und das menschliche Selbstverständnis angefressen, bestärkt vom Leitbild der Digitalisierung." (ebd.)

Den Raum als Phänomen gelte es "unter der konstellationistischen Verdeckung durch Geometrie und Physik" hervorzuholen. (Ganz neu ist das freilich nicht; dieses Ansinnen findet sich etwa schon in Heideggers Sein und Zeit (1927), §§ 21 ff.).

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Mittwoch, 15. September 2004
Fundstück: Der "spatial turn" in der Geschichtswissenschaft
Ich habe gerade einen - wie ich finde: exzellenten - Text gelesen, der einen "spatial turn" in der Geschichtswissenschaft fordert (und auch schon in nuce vollzogen sieht):

Karl Schlögel: "Kartenlesen, Augenarbeit", in: Heinz Dieter Kittsteiner (Hrsg.): Was sind Kulturwissenschaften? 13 Antworten, München: Fink 2004, 261–283.

Der Historiker Schlögel, Professor für osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder), illustriert einleitend am "Geschichtszeichen" Ground Zero, wie der Raum wieder in die Kulturwissenschaften - im Auge hat er da vor allem natürlich seine eigene Disziplin - zurückfindet:

Wir sind daran erinnert worden, daß es Örter gibt. [...] Örter: Städte, die getroffen werden können, Türme, die zum Einsturz gebracht werden können, Treppen, die in Rauch gehüllt, zu tödlichen Fallen werden, Konstruktionen und Fassaden, unter denen man lebendig begraben werden kann. (S. 262)

Ausgehend von diesem plastischen, aktuellen Beispiel formuliert er die Aufgabe, die räumliche Dimension in der Geschichtsschreibung wieder stärker in den Blick zu nehmen.

Der Text ist nicht nur stilistisch sehr gelungen, er ist auch hinsichtlich der Einordnung von Ort und Raum in kulturwissenschaftliche Fragestellungen sehr gewinnenbringend - und zwar nicht nur für Historiker. Ich empfehle einschlägig Interessierten die Lektüre.

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Montag, 6. September 2004
Stätten des Rechts (Bonn) - Ausstellung
In der Zeit vom 14. bis zum 24. September (montags bis freitags, jeweils von 7.00 bis 16.00 Uhr) kann man im Landgericht Bonn die Ausstellung

Stätten des Rechts in Bonn

besuchen. Die Ausstellung flankiert den Deutschen Rechtshistorikertag und den Deutschen Juristentag, die zur selben Zeit in Bonn stattfinden.

Gegenstand der Ausstellung sind 20 Orte, die den Einfluß der Rechtssprechung auf die städtische Topographie Bonns bekunden - darunter der Karzer der Universität und die Galgenstätten.

Quelle: Presseinformationen der Universität Bonn

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Mittwoch, 1. September 2004
"Geospatial ontology"
Barry Smith maintains a growing site on "ontology" in its different aspects. Apart from "Formal Ontology", "Biomedical Ontology", "Cognitive Ontology" or "Social Ontology" it contains an interesting section on Geospatial Ontology.

The links assembled here refer e.g. to a project instigated by Barry Smith and David M. Mark that focuses on the ontological status of geographic categories.

If you ever wondered whether mountains actually exist, go there and find out. ;-)

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