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Montag, 15. Juni 2009
Gebäude: Technologie oder Interaktion?
stefan hoeltgen, 09:49h
Tagung des ZiF: Nachwuchsnetzwerkes über Erkundungen im Grenzbereich von Architekturtheorie und Sozialwissenschaft
Gebäude und die in ihnen stattfindenden Interaktionen sind Gegenstand einer Tagung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, die vom 17. bis 19. Juni 2009 unter der Leitung des Zürcher Sozialwissenschaftlers Michael Guggenheim stattfindet. Die Veranstaltung will nicht Gebäude ästhetisch bewerten, sondern sie als komplexe materiell-semiotische Dinge verstehen. Ihre Form ist nicht deshalb von Interesse, weil sie künstlerisch mehr oder weniger wertvoll ist, sondern weil sie bestimmte Interaktionen ermöglicht, ermutigt oder entmutigt.
Gebäude können als eine spezielle Form von Technik betrachtet werden, deren Funktion darin besteht, Interaktionen zu lokalisieren. Die Lokalisation von Interaktionen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Interaktionen routiniert ablaufen und dass Interaktionsteilnehmer schnell spezifische Scripts abwickeln können: eine Bank ermöglicht Einzahlungen oder Beratungsgespräche, eine Kirche Gottesdienste und ein Theater die Vorführung von Theaterstücken.
Eine solche Sichtweise eröffnet eine Vielzahl von Fragen für eine Theorie von Gebäuden, die in verschiedenen Sektionen des Workshops behandelt werden: Zuerst wird die Geschichte des Austauschverhältnisses von Architekturtheorie und Sozialwissenschaft in den Blick genommen. Zweitens eröffnet sich die allgemeine Frage, wie genau Gebäude und Interaktionen gekoppelt sind und unter welchen spezifischen Umständen Gebäude Interaktionen stabilisieren und umgekehrt. Weiter stellt sich die Frage, welche Rolle dabei spezifische Gebäudetypen spielen. Denn Gebäudetypen sind als Klassifikationen wichtige Stabilisatoren. Die Typen sind historisch entstandene gesellschaftliche Gebäude-Interaktionskopplungen. Die Typen sind global verbreitet, existieren jedoch mit lokalen Abweichungen und verändern sich fortlaufend. Typen entstehen und verschwinden im Prozess der Ausdifferenzierung der Gesellschaft. Die Ermöglichung und Verhinderung von Interaktionen und Gebäuden kann sowohl großflächig (in Gesetzesänderungen, bei Revolutionen etc.) als auch kleinflächig (in einzelnen Interaktionen) unterbrochen, zerstört oder geändert werden. Schließlich stellt sich die Frage, wie der Wandel und Änderungen von Gebäuden konzeptualisiert werden können.
Tagungszeiten:
17. Juni, 13.30-20.00 Uhr
18. Juni, 9.00- 19.30 Uhr
19. Juni, 9.00-13.00 Uhr
Die Tagungssprache wird Englisch sein.
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstaltungsleitung:
Dr. Michael Guggenheim - migug@bluewin.ch
Anfragen zur Tagungsorganisation beantwortet im Tagungsbüro des ZiF:
Trixi Valentin
Tel.: 0521 / 106-2769
Fax: 0521 / 106-6024
E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2009/06-17-Guggenheim.html
[idw]
Gebäude und die in ihnen stattfindenden Interaktionen sind Gegenstand einer Tagung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, die vom 17. bis 19. Juni 2009 unter der Leitung des Zürcher Sozialwissenschaftlers Michael Guggenheim stattfindet. Die Veranstaltung will nicht Gebäude ästhetisch bewerten, sondern sie als komplexe materiell-semiotische Dinge verstehen. Ihre Form ist nicht deshalb von Interesse, weil sie künstlerisch mehr oder weniger wertvoll ist, sondern weil sie bestimmte Interaktionen ermöglicht, ermutigt oder entmutigt.
Gebäude können als eine spezielle Form von Technik betrachtet werden, deren Funktion darin besteht, Interaktionen zu lokalisieren. Die Lokalisation von Interaktionen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Interaktionen routiniert ablaufen und dass Interaktionsteilnehmer schnell spezifische Scripts abwickeln können: eine Bank ermöglicht Einzahlungen oder Beratungsgespräche, eine Kirche Gottesdienste und ein Theater die Vorführung von Theaterstücken.
Eine solche Sichtweise eröffnet eine Vielzahl von Fragen für eine Theorie von Gebäuden, die in verschiedenen Sektionen des Workshops behandelt werden: Zuerst wird die Geschichte des Austauschverhältnisses von Architekturtheorie und Sozialwissenschaft in den Blick genommen. Zweitens eröffnet sich die allgemeine Frage, wie genau Gebäude und Interaktionen gekoppelt sind und unter welchen spezifischen Umständen Gebäude Interaktionen stabilisieren und umgekehrt. Weiter stellt sich die Frage, welche Rolle dabei spezifische Gebäudetypen spielen. Denn Gebäudetypen sind als Klassifikationen wichtige Stabilisatoren. Die Typen sind historisch entstandene gesellschaftliche Gebäude-Interaktionskopplungen. Die Typen sind global verbreitet, existieren jedoch mit lokalen Abweichungen und verändern sich fortlaufend. Typen entstehen und verschwinden im Prozess der Ausdifferenzierung der Gesellschaft. Die Ermöglichung und Verhinderung von Interaktionen und Gebäuden kann sowohl großflächig (in Gesetzesänderungen, bei Revolutionen etc.) als auch kleinflächig (in einzelnen Interaktionen) unterbrochen, zerstört oder geändert werden. Schließlich stellt sich die Frage, wie der Wandel und Änderungen von Gebäuden konzeptualisiert werden können.
Tagungszeiten:
17. Juni, 13.30-20.00 Uhr
18. Juni, 9.00- 19.30 Uhr
19. Juni, 9.00-13.00 Uhr
Die Tagungssprache wird Englisch sein.
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstaltungsleitung:
Dr. Michael Guggenheim - migug@bluewin.ch
Anfragen zur Tagungsorganisation beantwortet im Tagungsbüro des ZiF:
Trixi Valentin
Tel.: 0521 / 106-2769
Fax: 0521 / 106-6024
E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2009/06-17-Guggenheim.html
[idw]
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